«Metro: Last Light»: neuer Live-Action-Kurzfilm «Das Model» erschienen


Zuerst erschien der Kurzfilm «Flucht in die Metro» und erst neulich haben wir den «Prediger» als einen der Überlebenden der Katastrophe, die zu den Ereignissen von «Metro 2033» und «Metro: Last Light» führte, vorgestellt. Teil 2 mit dem Titel «Das Model» zeigt das Schicksal einer zuvor vom Leben – vor allem materiell – sehr verwöhnten jungen Dame. Wie ging es für sie nach der Apokalypse weiter?

Mehr zum alten und neuen Leben der jungen Frau:

Von einer Karriere als verwöhntes Model und It-Girl (mehr und mehr Letzteres) stürzte sie in eine Welt der Finsternis, wo Prominenz weniger als nichts bedeutet. Um überleben zu können, begann sie, ihren Körper zu verkaufen, doch jetzt stellt sie Rüstungen für Ranger her, ist eine stolze und militant unabhängige Frau.
 

Sie war die mittlere von fünf Töchtern einer bescheidenen Familie. Man hatte von ihr erwartet, dass sie sich um ihre jüngeren Geschwister kümmerte. Gleichzeitig war sie daran gewöhnt, wegen ihrer älteren und selbstbewussteren Schwestern ignoriert zu werden. Doch bei einem Familienausflug in die Stadt war sie es, und nicht ihre Schwestern, die mit 15 Jahren auf einer Strasse in Moskau von einem Model-Scout entdeckt wurde. Durch zahlreiche Model-Verträge war sie schon Millionärin, bevor sie 18 wurde. Mit 20 wurden ihr die langen Tage und endlosen Reisen in Luxus und Verhätschelung zu anstrengend, und letztendlich weigerte sie sich, zu arbeiten.

Sie wurde von ihrer Agentur fallen gelassen, war jedoch in der russischen Gesellschaft bekannt und berühmt. Daher verbrachte sie die nächsten Jahre damit, von Party zu Party chauffiert zu werden und ihren Reichtum zu verplempern. Von ihrer Familie sah sie nur wenig, sie hatte sie hinter sich zurückgelassen. Sie stellte fest, dass es mehr als genug Männer gab, die bereit waren, ihr die Dinge zu kaufen, die sie haben wollte. Und letztendlich heiratete sie einen von ihnen – einen extrem einflussreichen Mann mit dunkler Vergangenheit und brutalem Ruf, der ihre Launen ertrug.

Von der Rückbank ihrer Limousine rief sie ihren Mann an – voller Furcht wegen der Gerüchte über Bomben und Raketen – denn er würde bestimmt wissen, was zu tun sei. Er antwortete von den Stufen eines Bunkers in den Aussenbezirken der Stadt und schlug ihr in spöttischem Ton vor, dass sie sich dieses eine Mal vielleicht selbst um etwas kümmern könnte. Das war für sie wie ein Schlag in die Magengrube. Ihre Leibwächter brachten sie in die Metro, bevor die Raketen einschlugen. Doch von dem Moment an, in dem die Tore der Station geschlossen waren, wurde deutlich, dass sie nichts mehr mit ihr zu tun haben wollten. Dort unten gab es Frauen, die sie an ihre Schwestern erinnerten, doch deren Blicke waren nun von einem bitteren Triumph erfüllt, weil das reiche Mädchen sich nun offensichtlich in Bescheidenheit üben musste. Reichtum und Prominenz waren nun wertlos – und sie war völlig allein.

Als Hunger und Furcht ihren Stolz überwältigten, fand sie sich gezwungen, ihren einzigen Wert zu verkaufen, den sie noch hatte: ihren eigenen Körper. Jahrelang überlebte sie auf diese Weise, lebte in den Tag hinein, versuchte wenigstens den Anschein von Glamour zu erwecken, während sie gemieden und über sie getuschelt wurde. Aber, sie lebte. Und immer öfter dachte sie an ihre Schwestern und ihre Mutter, an all die Frauen in ihrer Familie, die jetzt nur noch in ihrer Erinnerung lebten. Und diese Erinnerung machte sie immer stärker und entschlossener.

«Metro: Last Light» erscheint im März 2013 für Xbox 360, PlayStation 3 und PC. (pd/tom)

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